Crowdfunding: Grazer Jungunternehmerinnen starten Austernpilzzucht auf weggeworfenem Kaffeesatz

Der Startschuss für die „Pilzkiste“ fällt am 13. September. An diesem Tag beginnt auf der Plattform „Startnext“ unter www.startnext.com/pilzkiste die Crowdfunding-Kampagne für das ehrgeizige Projekt der drei Grazerinnen Jasmin Kabir, Mercedes Springer und Nina Bercko.

Das Ziel: die Errichtung einer urbanen Austernpilzfarm auf Kaffeesatz mitten in Graz.

Bis 13. Oktober können Interessierte die „Pilzkiste“ auf „Startnext“ unter-stützen und vorab unterschiedliche Pakete erwerben. Als Ziel für das Crowdfunding haben sich die drei Jungunternehmerinnen ein Investitionsvolumen von 30.000 Euro gesteckt. Bei einem Erfolg soll noch in diesem Jahr mit der Produktion der Austernpilze begonnen werden.

Die Idee der Austernpilzzucht auf Kaffeesatz ist so innovativ wie nachhaltig: Allein in Graz landen pro Tag etwa sechs Tonnen Kaffeesatz im Müll – und damit auch eine wertvolle Ressource. Denn in Kaffeebohnen stecken jede Menge Nährstoffe, von denen nach dem Brühen noch 99 Prozent im Kaffeesatz verbleiben.

Genau das macht sich die „Pilzkiste“ zunutze: Der Kaffeesatz wird von Grazer Kaffeehäusern, Restaurants und Hotels abgeholt und bildet den wesentlichen Teil des Substrats für die Aufzucht der Pilze. Ein weiterer Bestandteil sind die so genannten Kaffeehäutchen, die bei der Röstung der Bohnen abfallen und bislang ebenfalls im Müll landeten. Etwas Kalk und Pilzmyzel sind die restlichen Zutaten für das fertige Pilzsubstrat, aus dem bereits nach acht Wochen die ersten Pilze geerntet werden können. „Im Zeitalter der Verschwendung können wir damit einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und mitten im urbanen Raum mit dem Austernpilz ein Produkt anbauen, das auch noch hervorragend schmeckt“, erklären die drei Gründerinnen der „Pilzkiste“. Zuletzt schließt sich der Kreislauf  nach der Ernte: Das Altsubstrat wird als Dünger der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt.

Abnehmer für die Austernpilze ist einerseits die Gastronomie und andererseits auch der Endkonsument. Die Frischpilze werden auch zum Teil zu einer hochwertigen und schmackhaften Pilzcrème und einer gesalzenen Austernpilzbutter verarbeitet. Der Austernpilz hat in den vergangenen  Jahren einen wahren Hype erlebt und zählt heute zu den beliebtesten Speisepilzen. Im Geschmack ähnelt er Parasol und Steinpilze, erinnert aber auch ein wenig an Kalbfleisch.

Drei Freundinnen und eine Philosophie

Befreundet sind die drei Unternehmerinnen der „Pilzkiste“ bereits seit vielen Jahren. „Uns eint der Gedanke, dass wir schon immer etwas gemeinsam machen wollten, von dessen Sinnhaftigkeit wir überzeugt sind. Die Austernpilzzucht auf Kaffeesatz war dazu die ideale Idee“, sagt Jasmin Kabir. Die 36-Jährige Werbefrau aus Graz war lange in der Gastronomie tätig, wo sie für unterschiedliche Unternehmen erfolgreich insgesamt sechs Restaurants eröffnete. „Mit der Pilzkiste können wir vorhandene Ressourcen nun optimal nutzen“, meint auch Nina Bercko (38), Hochbautechikerin und Germanistin. Die Dritte im Bunde ist die 31-jährige Schauspielerin Mercedes Springer, die ursprünglich aus Klagenfurt stammt. Sie verrät auch ihr Lieblingsrezept mit Austernpilzen: „Leicht angebraten schmecken sie besonders gut auf frischem Salat. Einfach in der Zubereitung, hervorragend im Geschmack.“

Kontakt Pilzkiste
T: +43 664 888 69 968
E: office@pilzkiste.at
W: www.pilzkiste.at

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Michael Pech

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